Kartoffeln sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Sie lassen sich vielseitig verarbeiten, schmecken lecker und sind sogar kalorienarm, wenn man sie nicht in Fett frittiert oder zusammen mit einer schweren Sauce auf den Tisch bringt. Oft kennen Kinder – insbesondere, wenn sie in der Stadt aufwachsen – Kartoffeln nur im zubereiteten Zustand als Salzkartoffeln, Kartoffelbrei, Pommes frites usw. Wo aber kommen die geliebten Pommes frites her? Wie sieht eine Kartoffelpflanze aus? Wo wachsen Kartoffeln? Und vor allem welche leckeren Gerichte lassen sich aus Kartoffeln zaubern? Antworten darauf geben uns die „kleinen Küchenhelden“, die sich intensiv mit der „tollen Knolle“ bei ihrem gemeinsamen Kochnachmittag beschäftigt haben.
Wer sind die „kleinen Küchenhelden“?
Die „kleinen Küchenhelden“ sind ein Projekt in der Stadt Freilassing, das unter der Schirmherrschaft des Vereins „Haus der Jugend“ organisiert wird. Einmal pro Woche treffen sich Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahre um gemeinsam mit ihrer Leiterin Barbara Schmitz und der ehrenamtlichen Helferin Carina Rötzer zu schnippeln, zu probieren, zu kochen und zu essen. Das Projekt leistet seit inzwischen drei Jahren einen wichtigen Beitrag, dass Kinder frühzeitig lernen, wie lecker und gschmackig Essen schmecken kann, wenn es selbst hergestellt wurde und in einem liebevoll hergerichteten Ambiente verzehrt wird.

Foto: © Katharina Theißig
Wissenswertes zur Kartoffel
Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika und wird heute bei uns viel angebaut. Die ersten Wildpflanzen dienten schon vor 10.000 Jahren als Nahrungsmittel. Nach der Entdeckung Amerikas im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die Knollen mit nach Europa. Der Preußenkönig Friedrich II., der Große, erkannte irgendwann den Nutzen der Kartoffelpflanze, die in Deutschland zunächst nur als Ziergewächs bekannt war. Die nahrhaften Knollen lieferten gute Ernten und wuchsen auch auf schlechten Böden oder bei schlechtem Wetter. Unter Androhung hoher Strafen erließ er daher 1756 den Befehl zum Kartoffelanbau.
Die je nach ihrer Reifezeit bereits ab April geernteten Frühkartoffeln, die im Sommer geernteten Mittelkartoffeln und die im Spätsommer geernteten und den ganzen Winter über gelagerten Spätkartoffeln werden fast das ganze Jahr über aus heimischem Anbau angeboten. Lediglich im frühen Frühjahr gibt es meist Importe aus südeuropäischen Anbaugebieten.
Kartoffeln sind damit das wichtigste Gemüse der Welt. Nur Weizen und Reis sind als Nahrungsmittel noch wichtiger, aber das sind Getreidearten.

Foto: @ StockSnap/ pixabay
Wie kann ich Kartoffeln selbst anbauen?
Kartoffeln anzubauen ist harte Arbeit. Eine tolle Beschreibung, wie ihr das dennoch zu Hause ganz einfach bewerkstelligt bekommt, könnt ihr hier nachlesen. Find ich eine spitzen Idee!
Kleine Kartoffelgerichte neu entdeckt, inklusive Rezepte und Einkaufsquellen
Die Kartoffel ist abwechslungsreicher, als man denkt und schont den Geldbeutel. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen, Größen, Geschmacksrichtungen und sogar die Farbe kann variieren. Sie liefert Energie und bietet Mineralstoffe, Eiweiße, Vitamine und Ballaststoffe.
Es gibt eine ganze Menge schmackhafter Gerichte, die aus Kartoffeln zubereitet werden können. Dazu gehören:
- Kartoffelpüree
- Pommes Frites
- Kartoffelpuffer
- Chips und
- Bratkartoffeln
Aber auch einfach gekochte Kartoffel mit ein wenig Salz und Butter schmecken ganz hervorragend.
Die „kleinen Küchenhelden“ zauberten eine leckere Kartoffelsuppe mit Pilzen
Zutaten für 4 Portionen: 600g mehlig kochende Kartoffeln; 1 Zwiebel; 1 Möhre; 100g Knollensellerie; 4 EL Öl; 1,2l Gemüsebrühe; 500g Steinpilze od. Champions; schwarzer Pfeffer; 1/2 Bund Thymian; Salz; frisch geriebene Muskatnuss; 4 EL Creme fraiche
Zubereitung:
- Die Kartoffeln schälen, waschen und grob würfeln. Zwiebel, Möhre und Sellerie schälen und ebenfalls in grobe Würfel schneiden. In einem Topf 2 EL Öl erhitzen und die Zwiebel dann andünsten. Die Möhren, Sellerie- und Kartoffelwürfel hinzufügen und ca. 3min. mitdünsten. Die Brühe dazugießen und aufkochen. Die Kartoffeln zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20min. köcheln lassen, bis sie weich sind.
- Inzwischen die Steinpilze putzen, trocken abreiben und längs in dünne Scheiben schneiden. Das übrige Öl in einer großen Pfanne erhitzen, die Pilzscheiben darin bei starker Hitze auf jeder Seite ca. 2min. braten und mit Steinpilzsalz und Pfeffer würzen.
- Den Thymian abbrausen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und diese kurz vor Ende der Garzeit zur Suppe geben. Den Topf vom Herd nehmen und die Kartoffelsuppe mit dem Stabmixer fein pürieren. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
- Die Kartoffelsuppe mit den gebratenen Steinpilzen in tiefen Tellern anrichten und jeweils 1 EL Creme fraiche daraufsetzen. Nach Belieben mit Thymian garniert servieren.

Foto: aus dem Privatarchiv von Barbara Schmitz
Als Nachspeise gab es ausgebackene Kartoffelnocken mit Mahn-Sahne-Soße
Zutaten für 4 Personen: 900g mehlig kochende Kartoffeln, Salz, 80g Butter, 130g Mehl, 3 Eier, Pflanzenfett zum Ausbacken, 2 EL Zucker, 1 EL Vanillezucker, 150g gemahlener Mohn, 200g Sahne, Minzblättchen
Zubereitung:
Zubereitungsdauer: 40 Minuten, Garzeit: 34 Minuten
- Die Kartoffeln waschen, schälen und in Salzwasser gar kochen. Anschließend nahezu alles Wasser abschütten und den Topf bei schwacher Hitze wieder auf den Herd stellen. Circa 50g Butter hinzugeben, nach und nach das Mehl dazuschütten und alles zerstampfen. Danach vom Herd ziehen und die Eier einzeln unter den Stampf rühren.
- Das Pflanzenfett in einem großen Topf auf ca. 180Grad erhitzen. Aus dem Kartoffelteig mit einem Löffel Nocken abstechen und diese im Fett goldbraun ausbacken. Die übrige Butter in einer Pfanne schmelzen, den Zucker, Vanillezucker und Mohn ergänzen und die Sahne zugießen, 2-3min. köcheln lassen.
- Die fertigen Kartoffelnocken mit einer Schaumkelle aus dem Fett heben, auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Die Mohnsoße auf Teller verteilen und die Nocken darauf servieren. Mit Minzblättchen garnieren.

Foto: Aus Privatarchiv von Barbara Schmitz
Kulinarische Schmankerl, regionale, bäuerliche Produkte, frisches Obst- und Gemüse, geräucherte Fischwaren u.v.a. werden in der Region auf den Bauernmärkten angeboten.
- Bauernmarkt in Anger auf dem Dorfplatz: jeden zweiten Donnerstag von 08:00 bis 12:30 Uhr
- Bauernmarkt in Piding auf dem Petersplatz: jeden zweiten Donnerstag von 08:00 bis 12:30 Uhr
- Bauernmarkt Traunstein: jeden Freitag von 11:00 bis 16:30 Uhr auf dem historischen Stadtplatz
- Bauernmarkt Berchtesgaden: jeden Freitag am Marktplatz
- Bauernmarkt Waging: samstags von 8:00 bis 12:00 Uhr nur im Sommer, nähe Touristinfo Waging
- Freilassinger Grünmarkt: jeden Mittwoch und Samstag von 7:00 bis 13:00 Uhr in der Fußgängerzone
- Bauernmarkt in Waging: jeden Donnerstag von 9:00 bis 13:00 Uhr in der Fußgängerzone
- Schrannenmarkt in Salzburg: jeden Donnerstag 5:00 bis 13:00 Uhr am Mirabellplatz
Liebe Barbara Schmitz, vielen herzlichen Dank für diese leckeren Kochrezepte. Hört sich kinderleicht an und schmeckt sicher auch total lecker. Werde ich selbst bei Gelegenheit einmal ausprobieren. Ich freue mich schon auf nächste Woche, wenn du uns weitere Kochrezepte zum Koch-Motto „Volle Rolle“ verrätst.
Titelbild: © HolgersFotografie/ pixabay
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